Spiritueller Weg

Wir laden Sie ein,
einen spirituellen Weg mit uns zu gehen. Der Weg hat sieben Stationen und führt an alle wichtigen und elementaren Themen menschlichen Lebens heran. An jeder Station erfahren wir Weisung und Impulse zu geistlichem Wachstum und persönlicher Entwicklung. Der vorgezeichnete Weg will uns in diesem Prozess Hilfe und Orientierung sein.

Was bedeutet es, einen solchen Weg zu gehen ?

Dem eigenen Suchen und Wachsen einen inneren Zusammenhang und eine Richtung geben, Zufälligkeit und Beliebigkeit überwinden.

Sich einer vorgegebenen Struktur anvertrauen, sich einführen lassen in eine Ordnung und eine Weisheit, die uns von anderen überliefert und angeboten wird.

Eigene Antworten und ganz persönliche Einsichten gewinnen in lebendiger Auseinandersetzung mit der Tradition.


Dieser spirituelle Weg ist entstanden aus dem Versuch, Bibliodrama-Arbeit zu verknüpfen mit dem Lauf des Kirchenjahres.

Wir gehen davon aus, dass das Kirchenjahr mit seinem festen Ablauf von Festen einer inneren Logik und Weisheit folgt: Im Laufe eines Jahres werden alle elementaren Lebensfragen aufgegriffen und zu Ereignissen der biblischen Heilsgeschichte in Beziehung gesetzt. Dadurch wird diese heilsame Geschichte und das eigene Leben „begehbar“. Es entsteht ein „Weg“, ein Übungsweg, ein Meditationsweg. Indem Menschen diesen Weg gehen, tauchen sie Jahr für Jahr tiefer ein in das Geheimnis des Glaubens und in das Geheimnis des eigenen Lebens.

Wir haben nun die Themen des Kirchenjahres in sieben Themenblöcken zusammengefasst. So entstand ein Weg mit sieben Stationen…

Die sieben Stationen des Weges

1. Station: Vertrauen entwickeln

An der ersten Station des Weges geht es um das Fundament unseres Lebens. Es geht um das Erschließen und Stärken des Ur-Vertrauens: Wir sind bedingungslos angenommen. Wir haben eine unverlierbare Würde und sind umfangen und getragen von einer Kraft, die unser Verstehen übersteigt.

(Advent und Weihnachten, Dezember/Januar)

2. Station: Dem Dunklen begegnen

An der zweiten Station des Weges setzen wir uns auseinander mit dem, was an Schwerem und Leidvollem in unser Leben hineingelegt ist. Wir üben den Umgang mit unserem „Schatten“. Wir fragen, ob das Dunkle auch eine Chance für unsere innere Reifung bereit hält. Und wir versuchen gemeinsam, das Unverständliche auszuhalten.

(Passionszeit, Februar/März)

3. Station: Wandlung, Heilung, Befreiung erfahren

An der dritten Station des Weges suchen wir nach Befreiung von dem, was uns gefangen hält und uns am vollen Leben hindert. Wir suchen nach Heilung für das, was krank, gelähmt und verwundet ist an Leib, Seele und Geist. Wir glauben, dass Wandlung möglich ist und wollen uns dafür öffnen.

(Osterzeit, April/Mai)

4. Station: Intensive Beziehungen wagen

An der vierten Station des Weges lassen wir uns ein auf das Abenteuer der Gemeinschaft. Wir wagen es, die Distanz aufzugeben und erleben das Glück, einem Du zu begegnen. Manchmal spüren wir, wie der Funke überspringt und ein Kraftfeld zwischen uns entsteht. Wir entdecken unser Verflochtensein mit allem Lebendigen.

(Pfingstzeit und danach, Mai/Juni/Juli)

   5. Station: Solidarisch leben

   An der fünften Station des Weges lassen wir uns berühren von der Bedürftigkeit anderer und von der Herausforderung, die darin liegt. Wir können Sinn und Befriedigung erfahren, indem wir uns für das engagieren, was uns als Auftrag gegeben ist. Wir arbeiten an unserem Ort und auf unsere Weise für eine „bessere Welt“.

  (Die Zeit nach Trinitatis, Juli/August/September)

   6. Station: Zu sich selber finden

   An der sechsten Station des Weges geht es um das Entfalten der eigenen Identität. Im Glauben wachsen,  Fremdbestimmung hinter sich lassen, Versuchungen widerstehen, einen eigenen Stil ausprägen – in all dem vollzieht sich Reifung. Wir entwickeln ein Gespür für das individuelle Menschsein, das in uns angelegt ist und gehen einen unverwechselbar eigenen Weg.

  (Die Zeit nach Trinitatis, September/Oktober)

   7. Station: Zeit und Zukunft bestehen

   An der siebten Station des Weges halten wir inne und bedenken das Woher und Wohin unseres Lebens. Wir werden aufmerksam dafür, wie vergänglich unser Leben ist und wie kostbar ein Augenblick. Einen Weg gehen, heißt auch Abschied nehmen, unterwegs und „unfertig“ sein und sich ausstrecken nach dem, was kommt.

  (Ende des Kirchenjahres, Oktober/November)